Über zweitausend Kriegsflüchtlinge sind bei der „Caritas“ in der Diözese von Kolomyia-Chernivtsi angemeldet
Das Projekt „Übersiedler“ wird von Fr. Olena Dolzhykova koordiniert. Diese ist mit dem Thema gut vertraut, weil sie selbst als Flüchtling nach Kolomyia gekommen ist. Jetzt ist sie eine Mitarbeiterin der „Caritas“ und hilft jenen Menschen, die auf der Suche nach Frieden und nach einem besseren Schicksal vor dem Krieg fliehen mussten.
„Diese Menschen haben ein großes psychologisches Trauma, weil sie mit ihren eigenen Augen gesehen haben, wie die Kriegshandlungen stattfinden, wie Menschen getötet werden. Also arbeitet mit ihnen zuerst ein Psychologe, und erst dann helfen wir ihnen, wie wir können“, – erzählt Fr. Olena.
Fr. O. Dolzhykova wurde in Antratsyt geboren (eine Stadt in der Region von Luhansk). Bereits im August verließ sie ihr Haus und ihre Arbeit, nachdem Bomben auf ihre Stadt gefallen waren. Noch bis vor kurzem lebte sie in Kharkiv, jetzt wohnt sie bei ihren Freunden in Kolomyia. Sie hat vor, eine Wohnung zu mieten. Sie ist froh, dass sie eine Arbeit finden konnte: „Wie alle Übersiedler, kam ich zur „Caritas“, um mich anzumelden. Dann fragte ich nach einem Arbeitsplatz, weil ich auch in meiner Heimatstadt Antratsyt in einem Hilfszentrum gearbeitet hatte. Ich sprach mit Serhiy – dem Direktor, und er war einverstanden, mich einzustellen. Hier gefällt es mir sehr, wir sind ein gutes Team. Zurzeit ist es meine Aufgabe, Spenden für die Flüchtlinge zu sammeln. Wir bereiten Wohltätigkeitsveranstaltungen vor, verschicken Spendenbittbriefe und wenden uns über das Fernsehen an Menschen, die nicht gleichgültig sind, damit sie uns unterstützen“.
Das Projekt „Übersiedler“ funktioniert bei der „Caritas“ in der Diözese von Kolomyia-Chernivtsi seit Mai dieses Jahres. Seine Mitarbeiter suchen Wohnungen für die Flüchtlinge aus den Regionen von Donetsk, Luhansk und von der Krim. In den dringendsten Fällen wird für sie die Miete bezahlt, außerdem erhalten sie Lebensmittelpakete. Besonders schwierig ist es mit den Arbeitsplätzen für die Flüchtlinge. Aber auch Lebensmittel, Hygienemittel und warme Kleidung werden dringend benötigt. Die „Caritas“ ist dankbar für jede Unterstützung.
Zweihundertvierzig Familien – d. h., über eintausend Personen, erhalten bereits Hilfe von der „Caritas“. Und ungefähr genauso viele Personen warten auf die Unterstützung. Die meisten Spenden kommen aus Deutschland und von den örtlichen Mäzenen. „Wir müssen über 800 Übersiedler aus dem Osten und von der Krim mit der Kleidung versorgen. Deshalb wende ich mich an alle Menschen, die nicht gleichgültig sind, damit sie uns helfen, zumindest Kinder und Frauen, welche in schwierige Lebensumstände gerieten, mit der Winterkleidung zu versorgen“, – so Fr. Olena Dolzhykova.
Ein Bericht von Maryana Matskiv